Ferienregion Hunsrück-Nahe

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Hunsrück-Nahe mit Kindern

Eine Gegend mit vielen Geheimtipps – das haben wir in der Ferienregion Hunsrück-Nahe gefunden. Die Nahe ist ein Fluss, der den Hunsrück durchzieht. Der Hunsrück wiederum ist ein Mittelgebirge in Rheinland-Pfalz und einem kleinen Teil im Saarland. Teils tiefe Täler wechseln sich hier mit dem stellenweise felsigen Anhöhen ab und du bist in einer einzigartigen Landschaft unterwegs.

Wir waren diesmal im mittleren Teil des Hunsrücks unterwegs, rund um die Orte Bad Sobernheim, Bad Kreuznach und Simmertal. Hier liegen einige wirklich sehenswerte Ausflugsziele, die wir so nicht vermutet hätten. Sehr gut gefallen hat uns allen die Draisinenfahrt nach Meisenheim. Die Fahrt mit der Draisine auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke war für sich schon sehr lustig. Aber die Stadt Meisenheim hat uns wirklich überrascht. Die Stadt mit den schönen Fachwerkhäusern ist wunderschön. Und für Kinder gibt es dort eine kleine, aber sehr gut gemachte Waldkugelbahn. Sehr viel Spaß hatten wir auch auf dem Barfußpfad. Dreieinhalb Kilometer ohne Schuhe gehen – dafür durch Lehmbecken, über Stock und Stein, durch einen Fluss und über eine Hängebrücke.

Beeindruckend fanden wir die Felswand Rotenfels bei Bad Kreuznach. Die riesige Felswand ist die höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Wir waren hier wandern und hatten von der Rotenfels-Bastei tolle Ausblicke über den Hunsrück. Gleich um die Ecke sind die Gradierwerke im Salinental von Bad Kreuznach etwas ganz Besonderes. Über die neun Meter hohen Wände aus Reisig fließt Salzwasser herunter und lässt dich so Meeresluft schnuppern. Und wusstest du, dass es in Bad Kreuznach Brückenhäuser gibt? Die sind das Wahrzeichen der Stadt. Das kannten wir vor unserem Besuch in der Naheregion auch nicht. Zudem gibt es in der Nähe der Stadt noch eine geheimnisvolle Felseneremitage. Richtig auf Entdeckertour waren wir im Schloss Dhaun. Hier gibt es unterirdische Gänge! Und am Nahe-Skywalk – ganz in der Nähe – hast du nicht nur Nervenkitzel über dem Abgrund, sondern auch einen weiten Blick.

GEHÖRT AUCH ZUR FERIENREGION
Vor ein paar Jahren haben wir übrigens schon den nördlicheren Teil des Hunsrücks bereist, rund um die bekannte Geierlay-Hängebrücke. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag Hunsrück mit Kindern. Jetzt aber zu allen unseren tollen Erlebnissen in der Ferienregion Nahe-Hunsrück. Viel Spaß beim Lesen!

OFFIZIELLE WEBSEITE
Und wenn du vor dem Lesen unserer Erlebnisse einen Blick auf die offizielle Webseite werfen möchtest, habe ich hier den Link in die Ferienregion Hunsrück-Nahe.

Draisinenfahrt

Mit einer Draisine auf einer stillgelegten Bahntrasse unterwegs sein – das kannst du in der Ferienregion Nahe-Hunsrück machen. Die alte Bahnlinie besteht zwischen den Orten Staudernheim bei Bad Sobernheim und Meisenheim und ist ca. 12 Kilometer lang. Je nach Kondition und Kraft der Mitfahrer brauchst du für eine Strecke ca. 1,5 Stunden reine Fahrzeit. Etwa alle zwei Kilometer kommt eine Zwischenstation, wo man etwas anschauen könnte oder einfach Pause machen kann. Das Hauptziel ist aber Meisenheim. Dieses idyllische Städtchen ist von Zerstörungen verschont geblieben und so haben sich hier viele (Fachwerk-)Häuser aus dem 16./17. Jahrhundert erhalten. Die kleine Altstadt ist wunderschön und es lohnt sich wirklich, hierher zu kommen. Außerdem wartet auf die Kinder noch eine kleine, aber sehr schöne Waldkugelbahn. Wer Zeit hat, kann an warmen Sommertagen auch noch eine Abkühlung im Schwimmbad suchen oder einfach ein Eis essen.

Starten kannst du die Draisinenfahrt in den Sommermonaten (Anfang April bis Ende Oktober) täglich zwischen 9:00 und 11:30 Uhr. Unter der Woche ist die Fahrt etwas günstiger als an den Wochenenden, wo wahrscheinlich auch mehr los ist. Wir waren unter der Woche unterwegs und um halb zehn die ersten Fahrer des Tages. Das war sehr angenehm. Denn so konnten wir so schnell unterwegs sein, wie wir wollten, und mussten auf keine anderen Draisinenfahrer Rücksicht nehmen. Die Fahrt zu viert auf der Draisine fanden wir alle sehr lustig. Immer wieder haben wir uns mit dem Fahren abgewechselt und so musste jeder mal strampeln und konnte dann wieder entspannt die Fahrt genießen. So sind wir in etwa eineinviertel Stunden in Meisenheim gewesen – dank der kräftigen Radlerbeine meiner Mitfahrer.

Meisenheim

Zauberhafte Altstadt in Meisenheim - perfektes Ziel unserer Draisinentour in der Pfalz
Zauberhafte Altstadt in Meisenheim – perfektes Ziel unserer Draisinentour in der Pfalz

Meisenheim am Glan (der Fluss heißt der Glan) ist eine superschöne, kleine Stadt im Hunsrück. Für uns eine echte Entdeckung! Denn so eine zauberhafte Altstadt hätten wir nicht erwartet. Ein altes Fachwerkhaus reiht sich an das nächste. Schmale Straßen und kleine Gassen ziehen sich kreuz und quer durch den historischen Kern. Wir hatten beim Start der Draisinenfahrt einen Stadtplan von Meisenheim bekommen. Dort sind die besonders schönen und sehenswerten Gebäude eingezeichnet. Ansonsten bekommt man den Plan aber auch in Meisenheim in der Touristeninformation.

Besonders schön ist etwa die Markthalle am Marktplatz, mit dem Säulengang unten und dem Fachwerk oben. Das Thayn’sche Haus ist zwar nicht so gut saniert wie die anderen Häuser. Es überragt die anderen aber an Größe und Alter. Hier gibt es besonders ein schön verziertes Holzfenster. Ebenfalls wunderschön ist die Ritterherberge. Sie liegt an einer Weggabelung und im Hintergrund ist die alles überragende Schlosskirche. Diese Kirche ist eine der bedeutendsten linksrheinischen Bauten der Spätgotik. Wir fanden sie sehr beeindruckend. Immer wieder stößt man in der Stadt auf kleine Erker und Türmchen und auch ein Blick in die Seitengassen lohnt sich. Am Gemeindehaus – der ehemaligen lutherischen Kirche – gibt es mehrmals täglich ein kleines Glockenspiel zu hören. Das Lied wechselt jeden Monat. Zu hören sind die Glocken um 9:30, 11:30, 15:30 und 17:30. Wir hatten Glück und waren gerade rechtzeitig dort.

Waldkugelbahn Meisenheim

Die Kugelbahn lohnt sich wirklich in Meisenheim mit Kindern
Die Kugelbahn lohnt sich wirklich in Meisenheim mit Kindern

Nach unserem Rundgang durch die Altstadt sind wir am Untertor aus der Stadt heraus spaziert und über die Brücke des Glan in den Wald. Gleich nach der Brücke ist der Weg angeschrieben zu einem tollen Highlight für Kinder: die Waldkugelbahn. Der Weg ist nicht weit, allerdings solltest du dir schon vorab eine Kugel organisiert haben. Die gibt es entweder gleich in Staudernheim bei der Kasse der Draisinenfahrt oder in vielen Geschäften von Meisenheim gegen einen kleinen Beitrag zu kaufen.

Die Waldkugelbahn ist sehr individuell gebaut. Auf relativ kleiner Fläche gibt es verschiedene Bahnen. Man kann die Kugel zum Beispiel durch einen Trichter fallen lassen und dann rollt sie bis zum Zaun entlang herab. Oder aber man muss sie mit einer Spirale nach oben drehen. An einigen Stellen kann man den Weg der Kugelbahn auch verändern, indem man Weichen mit einem Haken umstellt. Wir mussten erst schauen, wie es geht, finden die Idee aber sehr gut. Bei einer Kugelbahn flitzt die Kugel die Bahn hinunter und dann durch den Kopf eines Clowns hindurch und ein Mitspieler muss sie mit einem Topf auffangen. Die Kugelbahn ist jetzt nicht riesig, aber sehr gut gemacht und ein schönes Ziel mit Kindern in Meisenheim.

Panoramaweg Meisenheim

Auf dem Panoramaweg Meisenheim - mit Ausblick über die Altstadt
Auf dem Panoramaweg Meisenheim – mit Ausblick über die Altstadt

Nach der Kugelbahn sind wir noch weiter den Waldpfad hinauf gegangen. Denn dort befinden sich zwei schöne Aussichtspunkte über Meisenheim. Etwa 100 Meter oberhalb der Kugelbahn ist schon der erste Aussichtspunkt. Er befindet sich über einem Felsen, der 2005 durch ein Hochwasser beschädigt wurde. Früher gab es unterhalb des Felsens einen Wanderpfad, der seitdem geschlossen ist. Sozusagen als Entschädigung für den nicht mehr vorhandenen Weg ließ der damalige Bürgermeister diesen Aussichtspunkt errichten. Noch mal gut 200 Meter und ein paar Höhenmeter aufwärts kommt der Aussichtspunkt Juché.

Hier hat man einen wirklich wunderschönen Blick über die Altstadt. Nach dem Aussichtspunkt kann man dann abwärts nach Meisenheim gehen und kommt hinter der Schlosskirche über den Eisernen Steg zurück in die Altstadt. Wir fanden diesen kleinen Panoramaweg sehr lohnenswert. Anschließend sind wir noch mal gemütlich durch die Stadt und dann zurück zum Bahnhof spaziert. Ab 13:15 Uhr kann man die Rückfahrt starten (die Bahnlinie ist nur einspurig, deshalb muss man sich an die Fahrzeiten halten). Hier haben wir noch mal richtig Gas gegeben und haben es in genau einer Stunde zurück geschafft. Der ganze Ausflug hat uns sehr gut gefallen. Die Fahrt mit der Draisine hat Spaß gemacht und Meisenheim ist eine absolut sehenswerte Stadt! Mehr Infos zur Draisinenfahrt findest du hier auf der Webseite der Ferienregion Nahe-Glan.

Barfußpfad Bad Sobernheim

Barfußpfad Bad Sobernheim - ein außergewöhnliches Erlebnis, das du mal probieren solltest!
Barfußpfad Bad Sobernheim – ein außergewöhnliches Erlebnis, das du mal probieren solltest!
Die erste Station am Barfußpfad Bad Sobernheim führt durch ein Schlammbad
Die erste Station am Barfußpfad Bad Sobernheim führt durch ein Schlammbad
Danach führt der Barfußpfad durch den Fluß - dort wäscht sich der Schlamm wieder ab
Danach führt der Barfußpfad durch den Fluß – dort wäscht sich der Schlamm wieder ab

Barfuß laufen über Stock und Stein, durch einen Fluss und viele spannende Hindernisse. In Bad Sobernheim gibt es einen der längsten Barfußpfade Deutschlands. 3,5 Kilometer ist der Pfad lang. Der Pfad liegt in Bad Sobernheim direkt an der Nahe und ist im Ort gut ausgeschildert. Parken kann man kostenlos auf dem großen Parkplatz (hier auf der Google Karte) und dann sind es ein paar Minuten bis zum Eingang des Barfußpfads. Nachdem man den Eintritt bezahlt hat (du kannst auch vorab ein Onlineticket kaufen), geht es ans Schuhe ausziehen. Kurze Hosen oder Röcke bzw. Badehosen sind sehr sinnvoll auf dem Weg, denn es wird nicht nur nass auf dem Weg durch den Fluss, sondern auch lehmig.

Ein Lehmstampfbecken, ein Kneippbecken und die spektakuläre Nahefurt

Die erste Station ist nämlich ein Lehmstampfbecken. In Bad Sobernheim gibt es die sogenannte Felke-Kur, benannt nach dem „Lehmpastor“ Emanuel Felke, der seinen Patienten nicht nur Lehmkuren, sondern auch das Barfußlaufen empfahl. Wir fanden es ein bisschen ungewohnt, durch das Lehmbecken zu gehen – etwas glitschig fühlt es sich einfach an – aber eigentlich war es doch angenehm. Die Füße und Beine sind danach jedenfalls schön dreckig. Anschließend ging es weiter an der Nahe entlang. Mal auf unterschiedlichen Untergründen – wie Steinen oder Rindenmulch, und auch ein Kneippbecken – dann wieder auf dem angenehmen Wiesenweg. Wer einen Untergrund nicht gehen möchte, kann auch immer außen herum weiter auf der Wiese wandern.

Nach gut eineinhalb Kilometern hatten wir den Umkehrpunkt erreicht. Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten, die Nahe zu überqueren – entweder auf der Holzbrücke (auf jeden Fall für Kinderwägen und empfohlen für Kinder bis 8 Jahren) oder durch die Nahefurt. Die Nahe sieht eigentlich recht friedlich aus, doch in der Mitte hat sie teilweise eine stärkere Strömung. Für den Barfußpfad wurden extra zwei Halteseile angebracht, so dass man sich gut festhalten kann, wenn man durch den Fluss watet. Uns hat dieser Teil mit am besten gefallen.

Spielplätze, ein Boot und eine coole Hängebrücke

Am anderen Ufer geht es dann zurück. Hier warten immer wieder Hindernisse am Weg, über die man balancieren muss. Auch kleine Spielplätze und eine Möglichkeit, noch mal die Füße in den Fluss zu stecken, gibt es. Schließlich sind wir noch über den Steinpfad bzw. Geologiepfad gewandert. Verschiedene Gesteinsarten sind typisch für die Epochen der Erde und werden hier an den Füßen erspürt. Und dann mussten wir die Nahe noch mal überqueren, um zum Startpunkt zurückzukommen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder mit einem Boot, das man an Seilen über den Fluss zieht, oder über eine Hängebrücke. Die besteht aus einem dicken Seil zum Drüberlaufen und Netzen an den Seiten. Natürlich schwingt sie, wenn man hinübergeht. Das mögen unsere Buben – vor allem, wenn sie mich zum Schaukeln bringen können.

Zum Schluss kommt man noch an einem Biergarten vorbei und kann sich dann die Füße an der Fußwaschstation noch sauber machen. Wir finden die Idee des Barfußpfades sehr gut. Wobei es natürlich sehr interessante Stationen gibt – wie das Lehmstampfbecken, die Nahefurt oder die Hängebrücke –, die sich mit nicht ganz so spannenden Wegabschnitten abwechseln. Wir laufen normalerweise nicht so viel barfuß, aber es ließ sich wirklich gut laufen auf allen Wegabschnitten. Mit dem Kinderwagen kannst du übrigens auch unterwegs sein. Alle speziellen Stationen lassen sich umfahren und zum Schluss musst du den Kinderwagen mit dem Boot über die Nahe fahren.

Wandern am Rotenfels

Rotenfels an der Nahe - solche Felsen hätten wir im Naheland nicht erwartet
Rotenfels an der Nahe – solche Felsen hätten wir im Naheland nicht erwartet

Der Rotenfels ist eine sehr beeindruckende Felswand, die sich nördlich von Bad Münster am Stein-Ebernburg erhebt. 200 Meter ragt die rötliche Felswand in die Höhe und hat eine Länge von etwa 1200 Metern. Sie gilt als höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. An der Felskante entlang führt ein Wanderweg mit mehreren Aussichtspunkten. Das Ziel ist der Aussichtspunkt Bastei mit einem tollen Blick über den Hunsrück, hinunter nach Bad Münster am Stein-Ebernburg und auf fast die gesamte Felswand.

Mehrere Wege führen zum Ziel Bastei-Ausblick

Rund um den Rotenfels gibt es mehrere markierte Wandertouren (hier ist der Link zur Wanderkarte mit allen Touren). Sie starten alle am Wanderparkplatz Wanderportal Rotenfels, hier auf der Google-Karte. Je nach Kondition und Laune kannst du die Intro-Tour gehen (3,1 km, 66 hm), die Classic-Tour (9,1 km, 235 hm) oder die Vital-Tour (16,6 km, 560 hm). Bei allen Touren wanderst du die Strecke oberhalb der Felswand entlang und gelangst zum Bastei-Ausblick. Wir haben unsere Wanderung mit einer Besichtigung des Salinentals verbunden und deshalb nicht oben auf dem Plateau am Wanderparkplatz geparkt, sondern im Salinental. Das sind zwar ein paar Höhenmeter mehr (insgesamt 200 hm bergauf), dafür gelangt man noch durch einen kleinen Felstunnel.

Durch schöne Eichenwälder sind wir bergauf gewandert und hatten nach etwa einer dreiviertel Stunde die Oberkante der Felswand erreicht. Ab hier gab es immer wieder tolle Panoramablicke nach vielen Seiten. Und auch die Vegetation ist sehr besonders. Hier wachsen viele seltene Pflanzen und es brüten auch einige Greifvögel. Deshalb ist hier ein streng geschütztes Naturschutzgebiet. Nun ging es für uns weiter auf dem Panoramaweg oberhalb des Rotenfels. Die Landschaft ist sehr besonders und die Weitblicke auch. Den besten Blick auf große Teile der Felswand gibt es dann tatsächlich an der Bastei-Aussicht. Da wir anschließend noch ins Salinental und nach Bad Kreuznach wollten, haben wir den gleichen Weg zurückgenommen. Man könnte aber natürlich auch den Rundwegen folgen. Uns hat die Teilstrecke unheimlich gut gefallen. Vom Wanderparkplatz Wanderportal Rotenfels lässt sich der Weg auch gut mit jüngeren Kindern gehen. Hier auf der Karte noch der Weg, wie wir ihn gegangen sind:

Strecke: 6,4 km hin und zurück
Höhenmeter: ca. 200 hm
Schwierigkeit: Mittel
Kinderwagentauglich: Nein

Salinental Bad Kreuznach mit Gradierwerken

Das Salinental Bad Kreuznach schaut nicht so schön aus, aber es riecht wunderbar nach Salz - wie am Meer!
Das Salinental Bad Kreuznach schaut nicht so schön aus, aber es riecht wunderbar nach Salz – wie am Meer!

Ein bisschen Meerluft schnuppern – das kann man im Salinental zwischen Bad Münster am Stein-Ebernburg und Bad Kreuznach. Denn hier steht die längste und größte Gradierwerkanlage der Welt. Neun – zum Teil riesige – Gradierwerke findest du insgesamt hier. Sechs der Anlagen stehen im Salinental, eine im Kurpark von Bad Münster und zwei im Kurpark in Bad Kreuznach. Und was ist jetzt eigentlich ein Gradierwerk? Eigentlich sind die Gradierwerke eine alte Industrieanlage zu Salzherstellung. Die Sole – also das salzhaltige Wasser aus den Quellen – wurde über die großen Dornenwände heruntergerieselt. Dadurch verdunstete Wasser und der Salzgehalt der Sole steigert sich Grad um Grad – deshalb Gradierwerk. So musste man nicht mehr so viel Energie aufwenden, um das Salz aus dem Wasser herauszukochen.

Beim Herabrieseln über die neun Meter hohen Dornenwände werden auch salzhaltige Aerosole freigesetzt. Und diese sorgen für die frische, salzhaltige Luft. Die sorgt nicht nur für die Meeresbrise, sondern ist auch gut für die Atemwege. Im Salinental siehst du neben den Gradierwerken auch Stangen, die sich hin und her bewegen. Diese Stangen gehören zu den Pumpen, die das Wasser aus den Wasserbecken unterhalb der Dornenwände nach oben befördern. Angetrieben werden sie durch die Wasserkraft der Nahe (heute auch noch unterstützt durch Strom). Die Wasserräder schieben das Triebwerkgestänge an. So fährt das Gestänge vor und zurück und setzt dadurch die mechanischen Kolbenpumpen an den Gradierwerken in Gang.

Durch das Salinental kannst du gemütlich einen Spaziergang machen. Der Park ist ziemlich groß und an vielen Stellen gibt es Sitzbänke, gegenüber vom Salinebad einen Spielplatz und ein Eiscafé findest du im Park auch. Genieße die frische Luft und bestaune die riesigen Gradierwerke mit ihrem Triebwerkgestänge.

Stadtbummel durch Bad Kreuznach

Klein Venedig in der Altstadt Bad Kreuznach
Klein Venedig in der Altstadt Bad Kreuznach
Hier stehen die Häuser auf der Brücke – die Brückenhäuser sind das Highlight in der Altstadt Bad Kreuznach

Zugegeben, Bad Kreuznach ist nicht so schön wie Meisenheim. Aber das ist ja auch kaum zu toppen. Trotzdem lohnt sich ein Stadtbummel durch die Stadt. In etwa einer Stunde hast du das Zentrum von Bad Kreuznach erkundet.

Die Brückenhäuser von Bad Kreuznach

Ein guter Startpunkt ist der Kurpark. Dort findest du einen (kostenpflichtigen) Parkplatz, hier auf der Google Karte neben der Touristeninformation. Im Kurpark gibt es noch ein Gradierwerk und einen Solezerstäuber. Dann geht es über die Kurhausstraße mit ihren teils prächtigen Kurhäusern und alten Villen. Du kommst an der Pauluskirche vorbei und siehst dann schon das Wahrzeichen von Bad Kreuznach: die Brückenhäuser. Wie in Florenz oder in Erfurt sind hier Häuser auf die Brücke gebaut. Original erhalten ist nur noch der rechte Brückenteil. Die andere Seite der Brücke wurde im 2. Weltkrieg zerstört und anschließend ohne Häuser wieder aufgebaut. Auf einem der Brückenhäuser ist übrigens noch eine Kanonenkugel aus dem Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zu sehen. Kannst du sie finden?

Nun gehst du links (über den neuen Brückenteil) über die Nahe. Anschließend gehst du durch die Arkaden am Naheufer und über einen Spielplatz weiter. So kommst du nach Klein-Venedig. So werden die Häuserzeilen am kleinen Ellerbach genannt, die hier über das Ufer hinausschauen. Die Häuser sehen sehr idyllisch aus, der Ellerbach leider weniger. Er ist fast nur ein Rinnsal, der ein paar Meter weiter vorne in die Nahe mündet. Über die Milchgasse gelangst du zur Kirche St. Nikolaus und zum Eiermarkt. Hier wurden früher Eier verkauft – daher der Name. Heute wirkt der Platz, wenn keine Veranstaltung oder kein Markt ist, eher ausgestorben. In der Mitte des Platzes ist das Michel-Mort-Denkmal zu sehen. Es ist dem Metzgergesellen Michel Mort gewidmet, der einst unter Einsatz seines Lebens dem Grafen von Sponheim das Leben rettete.

Altstadt oder Neustadt?

Am Platz stehen zwei schöne Gebäude. In einem ist das Hotel Mort und das andere ist ein idyllisches Fachwerkhaus. Über die Alte Poststraße kommst du in die Mannheimer Straße. Sie ist das Herz der Historischen Neustadt von Bad Kreuznach. Tatsächlich ist die eigentliche Altstadt auf der anderen Seite der Nahe fast komplett zerstört worden und es befinden sich dort fast ausschließlich Neubauten. Während die ursprüngliche Neustadt heute das historische Zentrum bildet. Hier an der Mannheimer Straße stehen noch viele schöne Fachwerkhäuser und es gibt kleine Läden und Cafés. Die Straße zieht sich weiter bis über die Nahe und setzt sich in der Altstadt als moderne Fußgängerzone fort.

Über die Kauzenburg in die neue Altstadt

Noch Lust auf einen Abstecher? Dann kannst du noch zur Kauzenburg hinaufspazieren. Von oben hast du einen schönen Ausblick. Dann geht es wieder abwärts und auf die andere Seite der Nahe auf den Kornmarkt. Hier gibt es noch einen interessanten Brunnen.

Der Originalebrunnen in der Altstadt Bad Kreuznach
Der Originalebrunnen in der Altstadt Bad Kreuznach

Der Originalebrunnen am Kornmarkt
Der Originalebrunnen zeigt typische Bad Kreuznacher Originale. Ganz oben steht „Es Probecks Mari“ oder „Die Marri mit de Feierblos“. Sie alarmierte bis 1929 mit ihrer „Tuut“ die Bevölkerung bei Brandfällen. Dann siehst du den „Schandarm“ Gustav Hermann Wiechert. Er war als preußischer Polizeioffizier dem Wein zugetan und der Schrecken der Marktweiber. „De Gulasch“ alias Heinrich Saam war bekannt für seine Vorliebe für scharf gewürztes Gulasch. „Debbedee“ hieß in Wirklichkeit Fritz Braun und war zahllosen als Zeitungsverkäufer, Statist im Kurtheater, Theaterdiener und Platzanweiser bekannt. „Es Gänzje“ war ein schmächtiger Wandermusikant, der mit seiner Drehorgel Jung und Alt erfreute.

Dienstags und freitags ist auf dem Kornmarkt ein Markt für Frischeprodukte und regionale Lebensmittel. Bis hierher hast du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen und die Länge des Stadtrundgangs ist auch für Kinder nicht zu lang. Als Belohnung gab es bei uns noch ein Eis auf dem Kornmarkt 🙂 . Hier habe ich dir den Rundgang – so wie ich ihn beschrieben habe – in die Karte eingezeichnet:

Felseneremitage bei Bad Kreuznach/Bretzenheim

Bad Kreuznach Geheimtipp: Ausflug zur Felseneremitage Bretzenheim
Bad Kreuznach Geheimtipp: Ausflug zur Felseneremitage Bretzenheim

Die Felseneremitage bei Bad Kreuznach ist einen schönen Ausflug wert. Allerdings solltest du kommen, wenn eine Führung stattfindet. Denn nur dann siehst und erfährst du mehr zu diesem sehr interessanten Ort. Die Eremitage liegt zwischen Bretzenheim an der Nahe und Guldental, etwa fünf Kilometer nördlich von Bad Kreuznach, hier auf der Google Karte. Sie gilt als das einzige Felsenkloster nördlich der Alpen. Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde sie vermutlich als heidnische Kultstätte in den Fels gehauen. In frühchristlicher Zeit wurde die Anlage dann christlich umgewidmet.

Zum ersten Mal wird sie im Jahr 1043 urkundlich erwähnt, nämlich in Zusammenhang mit einem damals geweihten Altar. Dieser Altar sowie eine später errichtete Kirche existieren heute nicht mehr, da sie 1567 bei einem Erdrutsch zerstört wurden. Die Felsenwohnung hingegen gibt es heute noch. Sie ist etwa 90 Quadratmeter groß und diente zeitweise als Konvent einer Klosteranlage oder als Wohnstätte für Eremiten. Der letzte Eremit starb im Jahr 1827 im Alter von 82 Jahren.

Den Kontakt für Führungen erfährst du über die Touristinformation Langenlonsheim-Stromberg. Normalerweise finden sie an jedem 2. Sonntag statt. Das Gelände kannst du jederzeit auch selbst besichtigen. Allerdings kommst du nirgends hinein. Man sieht von außen die große Felswand, in welche die Eremitage gebaut wurde. In den Altarraum kann man gut von außen schauen, von der Felsenwohnung sieht man von außen nur die Fenster. Zudem gibt es ein in Sandstein gehauenes Ritterdenkmal.

Schloss Dhaun und Nahe-Skywalk

Am Hochplateau von Hochstetten-Dhaun gibt es zwei tolle Sehenswürdigkeiten: Das Schloss Dhaun und den Nahe-Skywalk. Beide lassen sich bei einer Wanderung verbinden oder aber du besuchst sie jeweils einzeln. Wir haben uns zu einer Wanderung entschlossen. Es gibt den Vitaltour-Wanderweg Wildgrafenweg, der allerdings mit gut 13 Kilometern mit Kindern eher lang ist. Wir haben etwas abgekürzt und hatten so eine Runde von ca. 8 Kilometern. Hier auf der Karte habe ich dir den Weg eingezeichnet, wie wir ihn gegangen sind:

Nahe-Skywalk

Start und Ziel ist der Parkplatz (hier auf der Google Karte) beim Nahe-Skywalk im Ortsteil St. Johannisberg. Von hier aus sind wir die gut 300 Meter bis zum Skywalk gegangen. Der Skywalk ist eine Aussichtsplattform hoch über dem Nahetal. Die Plattform ragt 8,50 Meter über die Klippe des ehemaligen Steinbruchs. Und dann geht es ganz schön tief hinunter. Der Blick reicht weit über das Nahetal, gegenüber auf das Naturschutzgebiet Hellberg – eine der größten natürlichen Geröllhalden nördlich der Alpen – und über die Hügel des Hunsrücks.

Für uns ging es nun weiter. Erst angenehm durch den Wald auf dem Wildgrafenweg, später dann ein kurzes Stück auf der Straße neben dem Solarkraftwerk. Hier ging es bergauf bis zur Hügelkuppe und bald darauf rechts in einen Wirtschaftsweg, der uns zur Sternwarte brachte. Von hier aus waren wir in wenigen Minuten dann am Schloss Dhaun angelangt.

Nahe-Skywalk - ein Ausflugsziel mit Ausblick
Nahe-Skywalk – ein Ausflugsziel mit Ausblick

Schloss Dhaun

Das Schloss kann man ohne Eintritt besuchen. Man kommt dabei zwar nicht in die Innenräume, aber es gibt einiges zu entdecken. Wir sind durch das große Burgtor gegangen und haben dann rechts einen Aufgang genommen. Dabei sind wir erst an einem Kirchenraum (ohne Dach) durchgekommen und sind dann im Kräutergarten gelandet. Dahinter gab es noch einen kleinen Raum mit meditativer Musik und Beleuchtung. Im großen Hof haben wir zuerst einen Abstecher in den Schlossgarten gemacht. Hier gibt es einen kleinen Spielplatz.

Im Durchgang haben wir lustige Geschichten und Sagen über Schloss Dhaun lesen können, bevor es in die Katakomben ging. Vom Hof führt eine Treppe mit zwei Abgängen nach unten. Ich dachte zuerst, sie führt nur zum Parkplatz und wollte schon gar nicht hinuntersteigen. Zum Glück besitzt unser Junior viel Entdeckergeist. Denn so sind wir zu den labyrinthartigen Kellergängen des Schlosses gelangt. Immer wieder zweigen Treppen und Zimmer in den schmalen – und teilweise niedrigen – Gängen ab. Das war spannend und genau das Richtige für unseren Junior.

Das Schloss Dhaun wurde aufwändig saniert und unser Besuch hat sich gelohnt
Das Schloss Dhaun wurde aufwändig saniert und unser Besuch hat sich gelohnt

Rückweg über die Burgruine Brunkenstein

Zurück ging es dann durch den Wald bis zur Ruine Brunkenstein. Von Schloss Dhaun sind es etwa 15 Minuten bis zu den alten Mauern. Viel steht nicht mehr, eigentlich sind es nur die Reste von einem Turm. Trotzdem ist es nett, einmal hinzugehen. Der Rückweg bis zum Parkplatz waren dann noch mal ca. 3,7 Kilometer, immer mal wieder bergab, bergauf. So hatten wir etwas das Gefühl, dass sich der Weg in die Länge zieht. Doch immer wieder kommen auch Rastbänke mit schönen Ausblicken. Uns hat der Weg gut gefallen. Die Höhepunkte sind natürlich der Nahe-Skywalk und das Schloss. Besonders vom Schloss waren wir positiv überrascht, denn wir hätten nicht gedacht, dass es dort so viel zu entdecken gibt.

Übernachten in der Ferienregion Hunsrück-Nahe

Moderne Ferienwohnung im Naheland: Ferienwohnung Schöne Aussicht in Simmertal
Moderne Ferienwohnung im Naheland: Ferienwohnung Schöne Aussicht in Simmertal

Wir haben in der Ferienregion Hunsrück-Nahe in Simmertal gewohnt. Genauer gesagt in der Ferienwohnung Schöne Aussicht. Der Name ist Programm, denn von der Wohnung kann man schön über den Hunsrück schauen. Die Wohnung mit ein bis zwei Schlafzimmern (je nach Familiengröße wird ein Schlafzimmer dazu genommen) ist super angenehm. Die Lage ist ruhig und in der Wohnung ist alles da, was man braucht. Eine Küche mit Herd, Backofen, Mikrowelle, Geschirrspüler und ausreichend Geschirr, Besteck und Kochutensilien. Familien mit Kleinkindern bekommen auf Anfrage ein Reisebett oder einen Hochstuhl und bei Bedarf sogar einen Buggy. Die Gastgeberfamilie hat selbst Kinder und weiß also, was Familien im Urlaub brauchen. Herrlich zum Sitzen an warmen Sommertagen ist die Terrasse. Wir haben auch die Lage geschätzt. Schnell waren wir in Bad Sobernheim, Bad Kreuznach und in wenigen Minuten in Hochstetten-Dhaun bei unseren Ausflugszielen. Gute Tipps für Ausflüge und Sehenswürdigkeiten gibt es auch von den Gastgebern.

Unsere 10 besten Tipps für die Ferienregion Hunsrück-Nahe

Und hier noch mal alle unsere Tipps für die Ferienregion Hunsrück-Nahe für dich in der Zusammenfassung:

  1. Draisinenfahrt ab Staudernheim: Viel Spaß beim Fahren mit der Draisine auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Staudernheim und Meisenheim
  2. Meisenheim: Sehr sehenswert ist die wunderschöne historische Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern
  3. Waldkugelbahn Meisenheim: Kleine, aber sehr gut gemachte Kugelbahn mit individuell gebauten Strecken
  4. Barfußpfad Bad Sobernheim: 3,5 km langer und abwechslungsreicher Barfußpfad mit vielen Spiel- und Erlebnisstationen
  5. Wandern am Rotenfels: Beeindruckende Felswand mit aussichtsreichem Wanderweg
  6. Salinental: Mehrere große Gradierwerke, die hier Meeresluft verströmen
  7. Bad Kreuznach: Schönes Städtchen mit den Brückenhäusern als Wahrzeichen
  8. Felseneremitage: Geheimnsivolle, alte Felsenwohnung und Felsenkirche
  9. Nahe-Skywalk: Schwindelerregender Skywalk hoch über dem Nahetal
  10. Schloss Dhaun: Spannende unterirdische Gänge in der schönen Schlossanlage

Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Ferienregion Hunsrück-Nahe entstanden. Es handelt sich um bezahlte Werbung. Nur so konnten wir euch diesen Beitrag hier zeigen. Unsere Meinung und Erlebnisse bleiben davon unberührt.

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